"Mehr von..."


Für mein persönliches Verständnis von Hochbegabung und dem Umgang mit dieser Gabe war der Ansatz von Andrea Brackmann ausschlaggebend: Diese deutsche Psychologin - sie ist selbst hochbegabt - erklärt in ihren Büchern, dass für sie Hochbegabung nicht auf die Intelligenz beschränkt ist: Zu der sehr hohen Intelligenz (i.a. spricht man ab einem IQ von 130 von Hochbegabung) kommt oft auch eine besondere Ausprägung des "Wahrnehmens" und des "Fühlens".

Sehr gut nachvollziehbar ist dieser Ansatz mit Hilfe der folgenden Listen, die eine erste Einschätzung der eigenen psychischen Strukturen ermöglichen:

Mehr denken

* Erfassen komplexer
       Zusammenhänge
* Auffinden vielfältiger
       Lösungswege
* hohe Auffassungsgabe
* Finden neuer Gedanken-
      verbindungen und Ideen
* Anstellen weitreichender
     Überlegungen
* schnelleres Denken
* Berücksichtigung zahlreicher
    Aspekte
* Schwierigkeiten bei einfachen
     Aufgaben/ Routine
* Vorauseilendes Denken
* Ungeduld und Langeweile
* überhöhtes Streben nach
     Perfektion
* “Kopf in den Wolken“, “über
    den Dingen schweben“
* Widerstand gegen Alltags-
    routine
* Schwierigkeiten bei
    Meinungsbildung,
    Entscheidungsfindung

Mehr fühlen

* reiches Innenleben, starke
     Emotionen
* hohe Empfindungsfähigkeit
* starker Gerechtigkeitssinn
* hohes Einfühlungsvermögen
    und Mitgefühl
* kreative, künstlerische
    Potenziale
* Überempfindlichkeit,
    Dünnhäutigkeit
* Gefühlsausbrüche
* Stimmungsschwankungen,
    sich vieles zu Herzen nehmen
* himmelhoch jauchzend,
     zu Tode betrübt
* Misserfolge und Kritik schwer
   verarbeiten können

Mehr wahrnehmen

* hohe sensorische Sensibilität
* feinfühlige Sinnes-
     wahrnehmung
* gute visuelle Wahrnehmung
* Fingerspitzengefühl
* gute Detailwahrnehmung
* Lärm-, Licht- und
      Berührungsempfindlichkeit
* Ablenkbarkeit (zu viele
       Eindrücke!)
* Vermeiden von                                          Körperkontakt
* herabgesetzte    
         Schmerzgrenze
* Reizüberflutung (Sport,
        Menschenmengen, Lärm in
        der Klasse)
* schlechte Strukturierungs-
       fähigkeit bei   Reiz-
       überflutung

Auch wenn natürlich bei niemandem alle diese Merkmale voll zutreffen, kann man anhand dieser Liste gewisse Tendenzen und Häufungen beobachten, die als Grundlage für Lösungswege dienen können.
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